Im Folgenden beschäftigen wir uns mit einer bekannten Börsenweisheit, nämlich Die Bullen nehmen die Treppe und die Bären das Fenster.
März 2023: Bank Run in den USA!
Bekanntlich setzen die Bullen auf steigende Kurse und nutzen dafür Long-Positionen. Dagegen gehen die Bären von fallenden Notierungen aus und möchten davon mit Short- Positionen profitieren.
Man würde dabei zunächst davon ausgehen, dass die Geschwindigkeit, mit der die Kurse steigen und fallen, in etwa gleich groß ist. An der Börse zeigt sich allerdings immer wieder, dass dies nicht der Fall ist.
Das konnte man auch gut im März 2023 beobachten: So sind in den USA binnen kurzer Zeit mehrere Banken in die Insolvenz geschlittert. Gerade auch bei der Großbank SVB (Silicon Valley Bank) ist es dabei zu einem Bank Run gekommen.
Viele Anleger haben auf einmal versucht, ihr Kapital abzuziehen. Ab einem gewissen Punkt war SVB dann nicht mehr in der Lage, die Forderungen der Kunden zu bedienen.
Das hat dann nicht nur zu einem Absturz des Börsenkurses von SVB geführt. Vielmehr sind auch Aktienindices wie der Dow Jones stark eingebrochen. Beachtlich war dabei insbesondere auch die Geschwindigkeit, mit der die Kurse gefallen sind.
Die Bullen nehmen die Treppe und die Bären das Fenster
Damit sind wir auch schon wieder bei der eingangs erwähnten Börsenweisheit. Bevor es allerdings weitergeht, noch ein kurzer Hinweis:
Die Ausführungen in diesem Artikel stellen keine Handelsempfehlung oder Anlageberatung dar. Vielmehr dienen sie nur zu Informations- und Schulungszwecken.
Wenn die Bullen die Treppe nehmen, bedeutet dies, dass die Kurse an den Finanzmärkten relativ langsam und kontinuierlich steigen. Auf die Kursanstiege folgen dann in regelmäßigen Abständen Verschnaufpausen. Es handelt sich dabei häufig um kleinere Korrekturen.
Im größeren Bild schaffen es die Kurse allerdings, immer neue Höhen zu erklimmen. Das ist dann so, wie wenn man sich im Erdgeschoss für das Treppenhaus entscheidet: Man macht sich in die höheren Etagen auf, muss aber immer wieder innehalten, um Luft zu holen.
Der Anstieg erfolgt daher recht langsam.
Warum nehmen die Bären das Fenster?
Wie wir am Beispiel mit SVB gesehen haben, stellt sich die Situation gänzlich anders dar, wenn die Bären das Ruder übernehmen. Denn anstelle das Treppenhaus aufzusuchen, entscheiden sich die Verkäufer lieber dafür, in den Aufzug einzusteigen:
Damit geht es dann viel schneller nach unten. Wenn sich an den Märkten Panik ausbreitet – wie zum Beispiel bei einem Bank Run – dann wird auch häufig gleich das Fenster genommen (bildlich gesprochen…).
Auf diese Weise geht es dann noch viel schneller in Richtung Süden.
Es geht um Angst und Gier…
Das unterschiedliche Verhalten der Bullen und Bären lässt sich folgendermaßen erklären: An der Börse geht es um Emotionen.
Entscheidend sind dabei vor allem Angst und Gier. Dazu ein Beispiel: Ein Anleger kauft Aktien der X AG. Der Einstieg ist bei einem Kurs von 100 € erfolgt.
In der Folgezeit gelingt es der X AG auf 110 € anzusteigen. Danach legen die Kurse eine Verschnaufpause ein und es kommt zu einer kleineren Korrektur. Im Bereich von 107 € scheint sich dann ein Boden auszubilden.
Der Anleger nutzt die günstigeren Notierungen, um seine Position aufzustocken. Auch andere Investoren verhalten sich ähnlich und die starke Nachfrage sorgt dann dafür, dass sich die Aufwärtsbewegung fortsetzt.
Mit dem nächsten Schub schafft es die Aktie dann sogar, auf 120 € anzusteigen. Nunmehr erfolgt eine erneute Korrektur. Auch diese wird von unserem Anleger dazu genutzt, die Position nochmals aufzustocken.
Warum tut er das? Um noch mehr zu verdienen, sobald die Aktie ihren Aufwärtstrend wieder fortsetzt – Stichwort: Gier!
Kein Trend läuft ewig…
Allerdings zeigt die Erfahrung, dass die meisten Trends früher oder später zu Ende gehen. Auch in unserem Beispiel hat es die X AG zunächst noch einmal geschafft, neue Hochs zu erreichen. So ist die Aktie sogar auf über 140 € angestiegen.
An dieser Stelle geht den Bullen nun aber endgültig die Luft aus. Es sieht dabei zunächst nach einer erneuten kleineren Korrektur aus. Allerdings nimmt der Verkaufsdruck immer weiter zu und nachdem der Aufwärtstrend gebrochen ist, kennen die Bären kein Halten mehr…
Auch unser Anleger bekommt es nun auf einmal mit der Angst zu tun: Denn schließlich möchte er seinen schönen – bisher unrealisierten –Gewinne nicht in den Markt zurückgeben.
Er entscheidet sich daher dazu, seine komplette Position zu verkaufen. Der Preis ist ihm dabei fast schon egal. Denn er möchte einfach nur weg und sich bzw. sein Kapital in Sicherheit bringen. Dadurch lassen sich dann auch die starken und vor allem auch schnellen Kursverluste erklären:
Die Bullen nehmen die Treppe und die Bären das Fenster!
Solche Situationen bieten allerdings auch große Chancen!
Als Private Börsenhändler können wir nicht nur Long, sondern auch Short handeln. Es kann dabei sehr lukrativ sein, auf fallende Märkte zu setzen. Denn wie Du gesehen hast, fallen die Kurse häufig mit einer großen Geschwindigkeit.
Es ist dabei allerdings sehr wichtig, dass Du Deine Emotionen im Griff hast. Dies ist jedoch häufig leichter gesagt als getan…
Wenn Du mehr dazu erfahren möchtest, dann melde Dich am besten noch heute in unserer Händlerschule an!